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törisch


[ terisch, derisch ]

schwerhörig; taub


Wortart: Adjektiv
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 21.07.2015
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Kommentare (2)


2x „terisch“, 6x terrisch, 2x derrisch 1x derisch ist eingetragen, doch die „offizielle“ Schreibung, bei der man die Herkunft des Wortes erkennen könnte, hat bisher gefehlt, denn auch in der Aussprache ist Entrundung von ø zu e oder eɐ eingetreten. DUDEN jedoch kennt sie:
törisch.
Wortart: Adjektiv. Gebrauch: bayrisch, österreichisch
source: Duden
törisch [dearisch]
• Bedeutung: schwerhörig, taub (von mhd. tœrisch = verrückt)
• Beispielsatz:"Die hot den Autofohra net hupn ghört, weus total dearisch is."
source: Echt Wien
Wenn wir die bairische Schreibung verwenden, und diese lautet „ törisch", kommen wir sofort auf den sprachlichen Ursprung, nicht aber auf den der Bedeutung.
Die Wortwurzel ist der „Tor" = der „Narr", der „lrrsinnige" , der „Dummkopf", ein „einfältiger Mensch" [...] . lm Mittelhochdeutschen bedeutet das gleichnamige Eigenschaftswort „umnebelt", „verwirrt", „unwissend". „Töricht"= „albern“, „dumm“, „ohne Verstand". Angewandt: eine „törichte Handlung oder Bemerkung".
Aber wie kommt es zur Gleichsetzung von "te(e)risch", "töricht" = "taub" ? […] Erklärung geben die Wörterbücher keine. Aber sie ist einfach: In früheren Jahrhunderten wurden taube Kinder sich selbst überlassen. Für sie gab es keine unterrichtsmäßige Betreuung. Wenn sich ein Kind mit Erwachsenen nicht verständigen kann, weil es nichts hört, bleibt es eben „dumm", „töricht", sein Leben, seine' "Lebtach" lang.
source: Anton Scherer, Wortkundliche Studien (2002)

Koschutnig 21.07.2015


Die feine Nobless' schwärmt immer nur für Jazz,
besonders wann's ordentlich scheppert,
für so a Tortur gibt's noch ka Zensur,
da san alle törisch und teppert.
source: Verbund der VolksLiedWerke Österreichs und Südtirols, „Zwa Fiedeln, a Klampf'n, a Maurerklavier“, Wiener Heurigenmarsch
Käsperle: … – ’s best ist, dass ich stockblind und törisch bin, da sieh ich und hör' ich doch nichts
source: Leopold Huber, ‎ Der eiserne Mann oder die Drudenhöhle im Wienerwald. Ein oesterr. Volksmärchen mit Gesang in 3 Aufzügen. Musik von Wenzel Müller (1801)

Koschutnig 21.07.2015





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