Kommentare (7)
Herkunft:
Eine Erklärung der Herkunft ist eine Entstellung aus dem Rotwelsch. Der barsel = Brecheisen und Moos = Geld, also eigentlich wissen wo man mit dem Brecheisen an Geld herankommt
Russi-4 27.02.2006
Nix Teufel
Peter Wehle (bekannt von Bronner-Wehle) hat diese Erklärung bereits in seiner Dissertation über Rotwelsch und Gaunersprache hergeleitet. Siehe auch das Buch "Sprechen Sie Wienerisch" von demselben.
Das mit dem Teufel ist eine Phantasie.
JoDo 20.06.2006
Zeigen wo der bartl den Most herholt....
ich habe diesen Ausspruch von meiner Oma noch bestens in Erinnerung, wenn sie auf jemanden sehr wütend war. *I zag dir scho nu, wo der Bartl den Most herholt, was dem gleichkam.... da kannst du was erleben! Mit *Bartl* war der Teufel gemeint. Ich bin mit Russi seiner Übersetzung nicht einverstanden....ausser es gibt mehrere Varianten, die ich nicht kenne. Lg meli
Meli 15.04.2008
Zwei Deutungen:
wissen / zeigen, wo der Barthel den Most holt :
gewitzt / schlau sein; sich durchsetzen; Erfahrung haben; Stärke zeigen; jemanden herausfordern; sich zu helfen wissen
http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=Barthel+den+Most&bool=relevanz&suchspalte%5B%5D=rart_ou&suchspalte%5B%5D=bsp_ouwissen, wo (der) Barthel den Most holt (umg.)gewitzt sein, schlau sein, Erfahrung haben.... Die Wendung ist seit dem 17. Jh. literarisch belegt (Simplicissimus), wahrscheinlich aber älter. Es gibt verschiedene Deutungen ihrer Herkunft. Im Niederdeutschen ist Batheld (Bartholomäuns, Barthold) der Name des Storches. Jemand, der weiß, woher der Storch die Mäuse (Kinder) holt, ... , ist also aufgeklärt und besitzt einige Erfahrung. Eine andere Deutung bezieht sich auf die Lautgestalt der hebräischen Wörter ´barsel´ (Eisen) und ´ma´oth´ (Münze, Geld). Die Wendung bedeutet dann, dass jemand weiß, wo er mit dem Brecheisen an Geld herankommt. (Volksetymologie: barsel = Barthel, ma´oth = Most)Lexikon der Redensarten, Herausgegeben von Klaus Müller, Gütersloh/München 2005, Seite 48
JoDo 16.04.2008
1) ich bezweifle, dass es sich hiebei um ein ö-spezifikum
handelt, da diese redewendung sicher auch im süddeutschen raum verwendet wird.
2) schreibt man es nicht bartl, sondern barthel
siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Barthel3) heißt barthel nicht teufel. 2 versch. herleitungen finden sich wiederum auf:
http://de.wikipedia.org/wiki/Barthel orgenizer 09.04.2010
Über ein Dutzend Deutungen
auf
http://de.wiktionary.org/wiki/wissen,_wo_Barthel_den_Most_holt Ein Kärntner Gasthausführer heißt ebenfalls so - mit "Bartl" wie im Eintrag (Andrea Orgonyi und Rudolf Jakob Altersberger: "Wo der Bartl den Most holt. Kärntner Landgasthausführer, "
Verlag Ritter, Klagenfurt 1993), und das ist der einzige feststellbare Österreich-Bezug. -Nein, "Genussland Oberösterreich" wirbt ebenfalls mit "Wo der Bartl den Most holt"
("Ein Krügerl kellerfrischer Most ist schon eine herrliche Sache."
http://www.genussland.at/reisen/gruppenprogramme/2832324.html), während ein Erzeugeralmanach aus Mittelfranken "Barthel" schreibt: Andrea Kunstmann und Petra Teetz: " Wo der Barthel den Most holt. Erzeugeralmanach Mittelfranken." Verlag Ars Vivendi, Cadolzburg 1997Eine Oberlausitzer Zeitschrift (Sachsen) erklärt 1853: Eigentlich heiße das Sprichwort "St. Jürg weiß, wo Bartel den Most holt", was bedeute, dass man bereits um St. Georgii am Weinstock sehe, was er an Bartholomäi verspricht. (Neues Lausitzisches Magazin. Zeitschrift der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, Band 30,
Görlitz 1853 , S. 235)Auch keine im Dutzend der übrigen Deutungen hat einen Österreich-Bezug, und die Wendung ist (bzw. war) im deutschen Sprachgebiet weit verbreitet.In der Deutschschweiz lautet es "wo dä Bartli dä Moscht holt", eine plattdeutsche Version ist "He weet, wo Bartheld de Mus herhalt" (
`Bartheld´ =der Storch, `de Mus´ - s. JoDo-Kommentar 16.4.2008. Dazu noch zur Jiddisch-Rotwelsch-Interpretation: `Most´ aus `ma´oth´ Münze, Geld: vgl. das "Moos" (s.a. Russi- und JoDo-Kommentare)!Gegenargumente zur Herkunftserklärung aus der Gaunersprache gibt´s aber auch, siehe Friedrich Thiele: "Er weiss, wo Barthel den Most holt", in:
The German Quarterly, Jg. 12, Nr. 1 (Jänner 1939), S. 11-15
http://www.jstor.org/pss/400505)
Koschutnig 11.04.2010
Auch
Karl May hat Bartel mit dessen Most gekannt, und so steht z.B. im August 1877 in einer seiner Humoresken:
in diesem Augenblick schlägt es zwölf und, wahrhaftig, das sind nicht die Breitenfelder, sondern die Birkensteiner Glocken, und nun weiß er auf einmal, wo Bartel Most holt
source: Karl May, "Die verhängnisvolle Neujahrsnacht", jetzt in Ges. Werke Bd. 84, S 497
Koschutnig 04.09.2015