3.9 stars - 61 reviews5

Fotz

der, -es,
[ Foz ]

Mund


Wortart: Substantiv
Erstellt von: Russi-4
Erstellt am: 28.05.2005
Bekanntheit: 73%  
Bewertungen: 50 2

Dieser Eintrag ist als Teil des Wörterbuches eingetragen.

Dieses Wort kann mit den Informationen auch als PDF ausgegeben werden: PDF von Fotz

Ähnliche Wörter

Fadesse
+45 
fett sei
+2 
Fetz
+2 
Fetzi
+2 
fotze
+1 
Fotze
+71 
Fotze
+50 
Gheadsi
+6 

Kommentare (8)


überhaupt nicht ähnliches Wort
fett sei
JoDo 06.07.2006


daher:
Fotzhobel - Mundharmonika
JoDo 06.11.2006


Schon im Jahr 1460 sagten die Wiener "Vozmaul"
Laut Wikipedia, unter "Wiener Methode zur Teilung von Rindfleisch" haben die Wiener schon im Jahre 1460 den vorderen Schädel "Vozmaul" bezeichnet.
Hoerersdorf 21.07.2011


woher und wohin
(bzw. Ursache und Wirkung) wie schon beim "Vorhang" und bei der "Kredenz"! Dort kommen die Wörter nicht aus dem Tschechischen ("Vorhang kommt vom tschechischen 'virhank '" u."Kredenz kommt aus dem tschechischen "kredenc"!"), sondern wanderten ins Tschechische; hier kommt der Fotz nicht "ursprünglich von" der Wiener Rindfleischteilung (Fotzmaul), sondern das Wort "Fotz" = 'Maul' wird auch in der Wiener Teilung verwendet! Du könntest in beiden Fällen sagen: "hängt zusammen mit", doch besser: "siehe auch:"Denkst du denn wirklich, wenn Bayern auf dem Fotzhobel (= Mundharmonika) spielen, tun sie das infolge der Rinderschlachtung in Wien?
Andreas Schmeller (Bayerisches Wb. Bd 1, 1827)hat's ausführlich: an Fotz hängen / macha; den Fotz haltn, sich verbrenna und nennt u.a. auch das Fotzmaul ("Metzgersprache: das Essbare am Rindsmaul") http://tinyurl.com/3gvv25y

1815 findet sich dieser Kommentar: In Österreich wird die Fresse oder das haarichte Maul an Ochsen, Schweinen, Pferden etc. die Fotze genennet; und die rauche Haut, welche die Metzger von dem Maule der Kälber und Schweine abziehen, das Fotzmaul. (Matthias Höfer: "Etymologisches Wörterbuch der in Oberdeutschland: vorzüglich aber in Oesterreich üblichen Mundart", Band 1, S. 237f. http://tinyurl.com/3mwqkwz Dort findet sich auch: "Im Scherz oder Verachtung ist der Fotz das Maul eines Menschen, z.B. einen langen oder verdrießlichen Fotz machen; den Fotz hängen lassen; einen geschwollenen Fotz haben. Ein solcher Mensch, welcher im Verdrusse das Maul verdicket, heißt ein Matzfotz. Daher auch die Redensart: einen anderen in die Fotze schlagen, oder ihm eine Fotze geben; eine Maulschelle." (S. 238)
Koschutnig 21.07.2011


Bairisch (doch nicht nur Bayrisch):
>"der Fotz" ist im Bairischen weit verbreitet: *
Vater: "Muaßt du dein Vadan sein Fotz an Rüaßl hoaßn?"* Förster auf der Treibjagd: "In diesem Boden kommt ein Fuchs vor; die Herren Schützen solln ihr Mäui halten, die Treiber ihr Fotzn!" br>(Georg Queri: Kraftbayrisch, BoD 2010, S 33f.) http://tinyurl.com/4yno95n
Franz Stelzhamer: „Geh, leih mär a Busserl [...]" - „Heunt is ma nöt gustali, Moring, Matthias!"„.. allmol is öbbas; is's dös net, is's das,und as macht ma das Fötzerlmein Fotz hald nie naß." (Lieder in obderennsischer Mundart, 1841)
Koschutnig 21.07.2011


Fotz
Man muass jo net glei ollawäu den Fotz hänga lossn^^
Hoerersdorf 22.07.2011


Trotzdem,
auch wenn schon 1460 das "vozmaul" als "Zuwaag" angeführt wird, muss es erst aus 'Fotz' und 'Maul' zusammengesetzt worden sein, 'der Fotz' kann also nicht "ursprünglich" vom 'Fotzmaul' und schon gar nicht "ursprünglich vom Wiener Rindfleisch" kommen! Durch Anklicken von "BEARBEITEN" lassen sich die Kommentarformulierungen ändern. Bitte tu das hie und auch bei 'Vorhang' und 'Kredenz'. Ich ändere dann meine Reaktionen.
Koschutnig 22.07.2011


Es gibt noch eine andere Bedeutung:
"Das Wort Fotz beschreibt das Mundloch, was aus der Montansprache übersetzt den Eingang eines Stollens an der Tagesoberfläche eines Bergwerkes bedeutet." zu finden bei http://de.wikipedia.org/wiki/De_Fotz_von_Zobes "Das Lied De Fotz von Zobes entstand im vogtländischen Ort Zobes. Der Text enthält Ausdrücke aus der Sprache der Bergleute. Aufgrund des zweideutigen Textinhaltes stößt das Lied außerhalb der vogtländischen Region auf Unverständnis, sehr zur Verwunderung der Vogtländer. Dabei handelt es sich um eine traditionelle Weise, welche die schwere Arbeit der Bergleute im vergangenen Jahrhundert widerspiegelt." Vogtland liegt zwar in Sachsen, doch gibt es zwischen der der vogländischen Mundart und dem Bayrisch-Österreichischen manche Gemeinsamkeiten.
Compy54 25.04.2012





Facebook   Xing   Twitter

Impressum | Nutzung | Datenschutz

Ein Sprachnetzwerk für die österreichische Sprache und für alle Interessierten an den unterschiedlichsten Variationen der Sprache in Österreich.

Das österreichische Deutsch, oder einfach Österreichisch, zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Es besitzt einen einzigartigen Wortschatz, bekannt als Austriazismen, sowie charakteristische Redewendungen.

Die Eigenarten von österreichischem Deutsch gehen jedoch über den Wortschatz hinaus. Sie beinhalten auch Grammatik und Aussprache, inklusive der Phonologie und Intonation. Darüber hinaus finden sich Eigenheiten in der Rechtschreibung, wobei die Rechtschreibreform gewisse Grenzen setzt.

Das österreichische Standarddeutsch ist von der Umgangssprache und den in Österreich gebräuchlichen Dialekten, wie den bairischen und alemannischen, klar abzugrenzen.

Dieses Online Wörterbuch der österreichischen Sprache hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern versucht eine möglichst umfangreiche Sammlung an unterschiedlichen Sprachvarianten in Österreich zu sammeln.

Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Dienste sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.